„Rebirth Of A Legend“ WOLFGANG DAUNER presents
THE UNITED JAZZ + ROCK ENSEMBLE SECOND GENERATION (D)
Carl Zeiss Saal, 73447 Oberkochen
Freitag, 23. März 2012, 19.00 Uhr
Ganz zu recht gilt Wolfgang Dauner als einer der vielseitigsten und experimentierfreudigsten Jazzer Europas. Neben Free Jazz, Fusion, E-Avantgarde und Konzeptkunst – er war einer der ersten Jazzmusiker Deutschlands, der in diese Bereiche vorstieß – beschäftigt er sich auch mit klassischer Musik und arbeitet mit großem Orchester. Immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, immer bereit, scheinbar gesetzte Grenzen zu überschreiten, zählt Dauner zu den Musikern, denen die europäische Jazz-Szene ihr heutiges Gesicht verdankt.
Was Dauner auf seinem Instrument – dem Klavier – zu leisten vermag, ist schlicht phänomenal. Wenn er komplexe Akkordverbindungen mit perkussivem Stakkatospiel in die Klaviatur meißelt, übertrifft er an Klarheit mitunter sogar Piano-Legende Bill Evans, Dauners erklärtes Vorbild. Sein Spiel entwickelt einen swingenden Groove, dem sich kein Hörer entziehen kann. Aber nicht nur als Interpret und grandioser Improvisator, auch als Komponist setzt Dauner immer wieder Maßstäbe. So machte er neben Jazzrock-Stücken auch mit Musik für Film und Fernsehen, mit Werken für Sinfonieorchester und mit einer Oper von sich reden.
1977 initiierte Dauner das United Jazz + Rock Ensemble, eine Formation, die die europäische Jazzrock-Szene fast dreißig Jahre lang geprägt hat. Das Ensemble vereinte einige der Protagonisten des europäischen Jazz, was ihm den Beinamen „Band der Bandleader“ einbrachte. Zu den Bandmitgliedern gehörten unter anderem so klangvolle Namen wie Albert Mangelsdorff , Barbara Thompson, Jon Hiseman, Volker Kriegel, Ack van Rooyen, Charlie Mariano oder Eberhard Weber.
Wie Dauner selbst, so war auch das United Jazz + Rock Ensemble seiner Zeit immer einen Schritt voraus. Die Musiker gaben sich kaum mit Konventionen ab, sondern entwickelten konsequent neue, spannende musikalische Formen. So sprengten sie beispielsweise die Grenzen zwischen Jazz, Rock, Funk und Weltmusik oder ersetzten die starre Rollenverteilung von Solo und Begleitung, wie sie im klassischen Big-Band-Sound zu erleben ist, durch einen virtuos-dialogischen Stimmenaustausch. Zum exzellenten Ruf des United Jazz + Rock Ensemble haben ganz entschieden auch die Eigenkompositionen der einzelnen Bandmitglieder beigetragen, von denen viele zu Jazzrock-Klassikern geworden sind. Selten hat es in einer Bigband eine solche Zusammenballung von improvisatorischen und kompositorischen Talenten gegeben.
Von 1977 bis 2002 veröffentlichte das United Jazz + Rock Ensemble 15 gefeierte Alben. Das Debütalbum „Live im Schützenhaus“ ist bis heute die erfolgreichste deutsche Jazzplatte geblieben. Und natürlich trat die Jazzrock-Formation erfolgreich auf den namhaften Jazzfestivals in ganz Europa auf. 2002 verabschiedeten sich das Ensemble mit einer großen „Farewell-Tour“ von ihren Fans – aber nur vorläufig.
2012 lässt Wolfgang Dauner das United Jazz + Rock Ensemble wieder aufleben. Die neue Formation trägt den Zusatztitel „Second Generation“. Bei den Jazz Lights in Oberkochen hat sie Premiere. Außer Dauner und Bassist Dave King aus der ursprünglichen Besetzung besteht das neue United Jazz + Rock Ensemble aus jungen, hochkarätigen Musikern, die alle seit Jahren zur ersten Riege der deutschen Jazz-Szene gehören.
Wenn die „Second Generation“ unter der musikalischen Regie von Wolfgang Dauner das Erbe der Jazzrock-Veteranen aufnimmt, steht sie klanglich im Hier und Jetzt, mehr noch: Sie ist genauso experimentierfreudig, wie es die Gründerväter waren. Trotzdem bewahrt die Gruppe den Geist des originalen United Jazz + Rock Ensemble. In aufregenden Neuinterpretationen erweckt sie die legendären Stücke ihrer Vorgänger zum Leben. Das Ensemble hat auch ganz neue Stücke im Repertoire, zum Beispiel den HipHop-Dauerbrenner „Was geht“ von den Fantastischen Vier, der unter der Leitung von Wolfgang Dauner zu einem furiosen Fusionjazz mit Rap-Einlagen wird.
Besetzung
Wolfgang Dauner Piano
Bobby Stern Saxophon
Klaus Graf Saxophon
Claus Stötter Trompete
Tobias Weidinger Trompete
Stephan Zimmermann Trompete
Adrian Mears Posaune
Frank Kuruc Gitarre
Dave King Bass
Flo Dauner Drums
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